Gedichte

4. Pause

Jedes Wort schon totgesagt, alles Schall und Rauch.

Ich habe meine Augen verkauft für den Preis der ewigen Blindheit. Den Friedhof meiner Liebeserklärungen verlassend, der Hagel platzend auf meiner Haut, schmerzverzerrtes Entgleiten der Gesichtszüge, die Fassung hergebend, brechend, die geballte Faust öffnend, um sie erschlacken zu lassen.

Entgleisen aus dem, was mich zusammenhält. Ich schaffe, um abzuschaffen, Stück für Stück. Gebt mir den Dolch. Gebt mir den Tisch. Damit ich mein Herz auf ihm niederbringen kann. Mich niederringen kann. Ihr könnt es haben, alle. Alles.

Ich widerrufe, all die feig‘ gedrehten Floskeln, unehrlichen Bekundungen meines selbsttrügerischen Geistes. Ich gebe auf. Es ist genug des Leidens. Der Leidenschaft.

Hier mein Herz, ich schneide es mir aus dem Leib, wie ich mir dich aus dem Leib schneide. Kein freundliches Wort, ich wende mich ab, gehe weiter, keinen einz’gen Blick zurück.

Gleitend dämmert mir voll schmerzendem Herz, dass die endlose Wüste meiner Seele bloß in einer Fata Morgana Oasen in sich trägt.

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